Studienauftrag.

Leben mit hoher Wohn- und Aufenthaltsqualität – Von Januar bis Juli 2025 erarbeiteten sechs Architekten- und Planerteams im Auftrag der Eigentümerschaft Ideen und Beiträge für ein städtebaulich und architektonisch hochwertiges Wohnquartier mit Dorfzentrumcharakter, grosszügigem Grünraum und ökologisch wertvollen Lebensräumen.

Der Studienauftrag wurde in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt. In einer ersten Phase wurden sechs Teams eingeladen ihre Projektideen zu präsentieren. Drei der sechs Projektbeiträge wurden in einer zweiten Phase konkretisiert.

«Mit der Transformation des Areals wird Industrie zur Nachbarschaft. Aus Hallen wird Heimat, aus Spuren Identität. Das industrielle Erbe wird verwandelt – nachhaltig, zukunftsfähig, durchmischt.»

Ivo Lenherr

fsp Architekten

Einstimmig gewählt

fsp Architekten zusammen mit ASTOC Architects and Planners und LAND Suisse vermochten das Beurteilungsgremium, bestehend aus Fach- und Sachexperten aus den Bereichen Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur, zu überzeugen. Ihr Projektbeitrag geht als Sieger aus dem zweistufigen Studienauftrag hervor.

Modell Projektbeitrag fsp Architekten, ASTOC Architects and Planners, LAND Suisse

Industrie wird Nachbarschaft

Die Siegerstudie gliedert das Areal in unterschiedliche Lebensräume: von der urbanen Gewerbestrasse über eine begrünte Promenade bis hin zu einer zentralen Allmende als öffentlichen Freiraum. Im Osten entsteht ein grüner Wall als naturnaher Puffer und Lärmschutz, im Innern verbinden Fuss- und Velowege das Quartier mit dem Bahnhof und dem Dorfzentrum. Der Projektbeitrag besticht durch eine klare städtebauliche Struktur, vielfältige Freiräume und die Einbindung industrieller Spuren in eine neue, wohnliche Identität. Die ehemalige Gewerbezone wird zu einem offenen und lebendigen Ort der Begegnung, des Wohnens und der Arbeit – ein neues Stück Dorf für Döttingen.

Auszug aus der Würdigung der Jury

«Die städtebauliche Setzung schafft eine optimale frei­räumliche Ausgangslage, die gekonnt und sensibel in eine differenzierte Freiraumfolge umgesetzt wurde. Im Wesentlichen handelt es sich beim Projekt um eine raffinierte städtebauliche Strategie im Umgang mit den Vorgaben der Grund­eigentümerin, dem aktuellen Gebäudebestand sowie dem genehmigten Richtplan. Es stellt einen rück­sichtsvollen Umgang mit der Nachbarschaft sowie den öffentlichen Bedürfnissen dar und lässt für die zukünftigen Nutzerinnen und Bewohner einen stimmigen und reichhaltigen Wohn- und Arbeitsort erwarten.»

Visualisierung Bahnhofplatz (fsp Architekten, ASTOC Architects and Planners, LAND Suisse)

Visualisierung Kranbahnplatz (fsp Architekten, ASTOC Architects and Planners, LAND Suisse)

Situationsplan Areal DOT (fsp Architekten, ASTOC Architects and Planners, LAND Suisse)

Skizze «Ein neues Stück Dorf für Döttingen» (fsp Architekten, ASTOC Architects and Planners, LAND Suisse)

Weitere Projektstudien.

Die Projektideen der fünf weiteren am Studienauftrag beteiligten Planungsteams im Überblick.

Die vollständigen Würdigungen und Beurteilungen des Beurteilungsgremiums können im Jurybericht nachgelesen werden.

Jurybericht

Galli Rudolf mit Chaves Biedermann - Phase 2

Auszug aus der Würdigung

«Insgesamt bietet der Projektentwurf mit seinen sozialräum­lichen Zielsetzungen, seiner Trennung zwischen Grünhöfen und Stadträumen und seinen vielen Detailqualitäten ein sehr ansprechendes Ganzes. Prägend sind zwei diagonale Hauptwege: vom Bahnhofplatz Ost entlang der Kranbahn zu einem Grünraum mit Spielplatz an der Koblenzerstrasse – und vom Bahnübergang über eine Folge versetzter Platzräume zur Kranbahn, ebenfalls zum Spielplatz und weiter im Freiraumband zur Strassen­unterführung im Nordosten. Wo beide Wege an der Kranbahn verschmelzen, liegt das Herz des Quar­tiers, der dreieckige Industrieplatz.»

Galli Rudolf Architekten Chaves Biedermann Landschaftsarchitekten

Modell Projektbeitrag Galli Rudolf Architekten und Chaves Biedermann Landschaftsarchitekten

Steib Gmür Geschwentner Kyburz mit Lars Ruge Landschaften - Phase 2

Auszug aus der Würdigung

«Die Projektstudie beinhaltet einen architekto­nisch raffinierten Vorschlag. Die Grundüberlegungen zum übergeordneten städtebaulichen Muster und zur Anbindung des neuen Quartiers an die bestehenden Bebauungsstrukturen sind gut und nachvollziehbar. Was fehlt, ist ein identitätsstiftendes und mit hoher Aufenthaltsqualität ausgestattetes «Herz­stück» in Quartiersmitte, welches als überzeugendes Bindeglied nach Norden und Süden vermitteln kann. Schön gelöst ist die Abstufung von gemeinschaftli­chem und privatem Freiraum in den Wohnquartieren im Norden und Süden. Von der Spielwiese über die Wohngassen bis zu den geschützten pri­vaten Gärten entstehen hier unter­schiedliche Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten.»

Steib Gmür Geschwentner Kyburz Lars Ruge Landschaften

Modell Projektbeitrag Steib Gmür Geschwentner Kyburz und Lars Ruge Landschaften

Burckhardt Architektur mit Vogt Landschaftsarchitekten - Phase 1

Auszug aus der Würdigung

«Prägendes Element des städtebaulichen Konzepts ist der Anspruch an eine maximal durchlässige Bebauung in Längs- wie auch Querrichtung des Areals. Daraus folgend wird für die Neubauten eine kleinkörnige Bebauungs­struktur vorgeschlagen. Die Gebäude sind frei und teils ungerichtet gesetzt. In der Arealmitte verläuft längs ein Gar­tenband, an welchem wie Perlen grüne Wohnhöfe mit Wiesenflächen liegen. Die beiden über die gesamte Breite des Areals ver­laufenden öffentlicheren Räume, die «Kranbahn-Gärten» und die «Hallen-Gärten», sind zwar postin­dustriell geprägt, nehmen aber auch den Grünaspekt des Gartenbands auf. Eine eindeutige zentrale und öffentliche Mitte gibt es nicht.»

Burckhardt Architektur Vogt Landschaftsarchitekten

Modell Projektbeitrag Burckhardt Architektur und Vogt Landschaftsarchitekten

Frei Architekten mit Uniola Landschaftsarchitektur - Phase 1

Auszug aus der Würdigung

«Der Konzeptvorschlag nimmt starken Bezug zum vorgefundenen Bestand. Das zeichnet sich aus in der Ausrichtung und Platzierung der Baukörper, den wenigen und grossen Gebäuden und dem Erhalt von vielen Bestandsbauten im Sektor E. Die industrielle Geschichte des Areals bleibt damit erkennbar. Das vorgeschlagene Bebauungskonzept hat urba­nen Charakter, mit öffentlichen Nutzungen an der Gewerbestrasse und einem reduzierten Wohnungsangebot aufgrund einer Wiederholung von Gebäudetypologien.»

Frei Architekten Uniola

Modell Projektbeitrag Frei Architekten und Uniola Landschaftsarchitektur

KCAP mit Studio Vulkan Landschaftsarchitektur - Phase 1

Auszug aus der Würdigung

«Die städtebauliche Strategie des Vorschlags orientiert sich stark an der bestehenden Bebauung. Im Sektor E werden Hallen erhalten, nicht nur für eine Zwischennutzung, sondern auch für eine dauerhafte Nutzung. Diese Nutzung soll einen Bogen über die Bahngeleise zu einer möglichen Zen­trumserweiterung des Dorfes schlagen. Das Kesselhaus wird erhal­ten und bildet zusammen mit dem Bürogebäude Birchmeier den Auftakt zu einem öffentli­chen Park. In den anderen Arealteilgebieten werden jeweils autonome städtebauliche Kon­zepte entwickelt. Das Wohnungsangebot ist vielfältig und öffentliche Nutzungen liegen nicht nur an der Gewerbestrasse, sondern auch im Erdgeschoss im gesamten Sektor E vor.»

KCAP Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Modell Projektbeitrag KCAP und Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

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